Transistoren

Transistoren einfach erklärt – NPN vs. PNP verstehen & richtig anwenden

Transistoren sind echte Allrounder in der Elektronik. Ob als Schalter, Verstärker oder Signalwandler – sie kommen in nahezu jeder Schaltung vor. Doch viele Einsteiger fragen sich: Was ist der Unterschied zwischen NPN- und PNP-Transistoren – und wann nimmt man welchen?

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie Transistoren funktionieren, worin sich NPN und PNP unterscheiden, wie man sie anschließt, und worauf du beim Einsatz achten solltest. Alles praxisnah, verständlich und ohne unnötiges Fachchinesisch.

Was ist ein Transistor überhaupt?

Ein Transistor ist ein elektronisches Bauteil, das Strom oder Spannung schalten oder verstärken kann. Man kann sich ihn wie ein elektronisches Ventil vorstellen: Eine kleine Steuergröße (an der Basis) kontrolliert, ob zwischen zwei anderen Anschlüssen (Kollektor und Emitter) Strom fließt.

In der klassischen Bipolar-Technologie (BJT = Bipolar Junction Transistor) gibt es zwei Typen:

  • NPN-Transistor (häufiger, „stromsteuernd“)

  • PNP-Transistor (spiegelbildlich zum NPN)

Aufbau & Anschlüsse: NPN vs. PNP Transistoren

AnschlussFunktion
BasisSteuereingang (geringer Strom reicht)
Collektor„Last“-Eingang (von Versorgung kommend)
EmitterAusgang zur Masse (NPN) oder zur Plus-Leitung (PNP)

Unterschied NPN / PNP Transistoren:

MerkmalNPNPNP
Typischer EinsatzSchalter nach MasseSchalter nach Plus
BasissteuerungPositiv (gegen Emitter)Negativ (gegen Emitter)
StromflussC → EE → C
SchaltsituationSchaltet, wenn Basis > EmitterSchaltet, wenn Basis < Emitter
Symbol→ (Pfeil zeigt vom Emitter weg)← (Pfeil zeigt zum Emitter hin)

Praxisbeispiel: NPN-Transistor als Schalter

Der NPN ist der Standard-Transistor für Mikrocontroller-Schaltungen:

  • Last (z. B. LED, Relais) kommt an +V

  • Kollektor des Transistors an die andere Seite der Last

  • Emitter an GND

  • Basis über einen Widerstand an einen digitalen Ausgang

→ Wenn der Mikrocontroller „HIGH“ ausgibt, leitet der Transistor – die Last wird eingeschaltet.

Wann PNP-Transistoren verwenden?

Ein PNP-Transistor wird verwendet, wenn man eine Last lieber gegen GND schalten möchte – z. B. bei:

  • Stromversorgung von Modulen mit gemeinsamen Massepotenzial

  • Verpolungssicherer Schaltung (z. B. Hochstromzweige)

⚠️ Wichtig: Die Ansteuerlogik ist hier „invertiert“ – der Transistor schaltet, wenn die Basis niedriger als der Emitter liegt (z. B. auf GND gezogen).

Typische NPN / PNP Transistoren (Standardtypen)

TypBauformTypBemerkung
BC547TO-92NPNKlassiker für Schaltungen
BC557TO-92PNPPNP-Gegenstück zum BC547
2N2222TO-92NPNBelastbar, universell
BD139TO-126NPNHöhere Leistung
TIP120TO-220NPN (Darlington)*Für höhere Ströme

*Darlington Schaltungen werden in einem zukünftigen Beitrag noch ausführlich erklährt.

Finde Transistoren, hier im Shop.

Fazit: NPN vs. PNP – auf den Stromfluss kommt es an

Der wichtigste Unterschied zwischen NPN und PNP ist die Richtung des Stromflusses und die Art der Ansteuerung. NPN-Transistoren sind in der Praxis häufiger anzutreffen, da sie sich gut mit digitalen Schaltungen und GND-bezogener Logik kombinieren lassen.

PNP-Transistoren brauchst du, wenn du gegen Masse schalten willst oder besondere Stromversorgungsbedingungen hast.

Wer den Unterschied verstanden hat, kann Transistoren gezielt und sicher einsetzen – als Schalter, Verstärker oder Steuerelement.