Was ist ein Pull-Up-Widerstand?
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28. May 2025
Was ist ein Pull-Up-Widerstand? Erklärung für Einsteiger
Wenn du mit Mikrocontrollern, Tastern oder digitalen Eingängen arbeitest, wirst du früher oder später über den Begriff „Pull-Up-Widerstand“ stolpern. Doch was genau steckt dahinter – und warum ist er so wichtig?
Pull-Up – was soll das überhaupt?
Ein Pull-Up-Widerstand zieht (engl. „pulls up“) den Spannungspegel eines Signals nach oben – also auf einen definierten High-Zustand (z. B. 5 V oder 3,3 V), wenn gerade niemand anderes das Signal beeinflusst.
Ohne Pull-Up-Widerstand kann ein Eingang in der Luft hängen – also einen undefinierten Zustand annehmen. Das führt zu zufälligem Verhalten, Störungen oder Fehlauslösungen.
Warum braucht man das?
Digitale Eingänge erwarten klare Zustände:
High = Spannung vorhanden
Low = Verbindung zur Masse
Wenn du z. B. einen Taster benutzt, der gegen Masse schaltet, ist der Eingang nur dann Low, wenn du den Taster drückst.
Was ist aber, wenn du nicht drückst?
→ Genau da kommt der Pull-Up-Widerstand ins Spiel!
Er sorgt dafür, dass der Eingang auf High gezogen wird – solange der Taster nicht gedrückt ist.

Taster offen → Eingang ist über den Pull-Up auf High gezogen.
Taster gedrückt → Signal wird auf GND gezogen → Eingang ist Low.
Interner Pull-Up bei Mikrocontrollern
Viele Mikrocontroller – z. B. ein Arduino – bieten interne Pull-Up-Widerstände, die du per Software aktivieren kannst:
pinMode(2, INPUT_PULLUP);
Das spart externe Bauteile und macht deine Schaltung aufgeräumter.
Typische Werte?
10 kΩ ist ein gängiger Standardwert
Je nach Anwendung sind auch 4,7 kΩ oder 1 kΩ üblich
Zu klein = unnötiger Stromverbrauch
Zu groß = Störanfälligkeit möglich
Achtung bei offenen Eingängen
Ohne Pull-Up oder Pull-Down kann ein Eingang anfangen zu „zittern“, sich durch EMV-Einflüsse selbst zu triggern oder ungewollte Zustände anzunehmen.
Ein freier Eingang ist wie eine Antenne – er hört alles, aber versteht nichts.
Fazit
Ein Pull-Up-Widerstand sorgt dafür, dass ein Eingang nie „in der Luft hängt“.
Er ist einfach, günstig und unverzichtbar in der Digitaltechnik.
Ob extern mit 10 kΩ oder intern per Software – verlasse dich nie auf Glück bei Signalpegeln.
Für den Beitrag zum Thema Pull Down Widerstände klicke Hier.